Nach den Frösten der letzten Wochen liegen die Gärtnernerven blank. Gestern kam ein Kunde bei uns vorbei, er hatte seinen Kakibaum ausgegraben und zurückgebracht, weil alle Triebe tot seien und wir doch versprochen hätten, die Kakis seien bei uns frosthart.
Die Angaben zur Frosthärte beziehen sich aber in der Regel auf die Winterkälte-Resistenz, auf die Härte der Pflanze in der Winterruhe. Gegen die Frühlingsfröste ist in Jahren wie diesen in der Regel kein resistentes Kraut gewachsen. Die Pflanzen, die sich zu früh vorgewagt haben, bekommen eins auf den Deckel.
Aber sie sind, in 99% der Fälle, nicht tot! Auch frisch gepflanzte Kiwi, Minikiwi, Reben, Kaki, Feigen, Glyzinien und was da alles noch von den letzten Frühlingsfrösten getroffen wurde, wird in einigen Wochen, ja meist schon in einigen Tagen aus den Reserven wieder austreiben. Die frischen weichen neuen Triebe, die noch keinen Holzkörper ausgebildet haben, waren dem nächtlichen Kälteüberfall schutzlos ausgesetzt (die Kälte sprengte sozusagen ihre Zellen), aber die alten Treibe, die werden problemlos ein zweites Mal austreiben!
Schauen Sie einfach genau hin, neben den toten Austrieben, dem braunen und schwarzen Laub, am Stamm, neben einer alten Knospe, beginnen neue grüne Knösplein zu spriessen, die schon einige Tage nach dem Unglück zeigen, dass die Pflanze überlebt.
Pflanzen halten viel mehr aus, als man denkt. Und meist sind sie auch ein wenig geduldiger und härter im Nehmen als ihre Besitzer;-)