Unser Apfelzüchtungsquartier wird im Durchschnitt alle 5 Jahre erneuert. Die Bäume in der ersten Züchtungsstufe müssen ja nur so lange dastehen, bis sie ein- bis dreimal Früchte getragen haben, die es uns ermöglichen, die 2-3 % neue Apfelsorten zu finden, die wir weiter und intensiver testen wollen.
Für unsere Mitarbeiter und weitere Apfelliebhaber in unserem Umfeld ist das Feld aber tabu. Markus wacht eifersüchtig darüber, dass ihm seine wertvollen Erstlingsäpfel nicht weggegessen werden – er soll schon mal nachts mit der Taschenlampe Jagd auf frevelnde Apfelräuber gemacht haben. Immerhin könnte ja jeder einzelne Baum theoretisch DIE Sorte des 21. Jahrhunderts auf sich tragen.
Aber dieses Jahr gibt es so viele Äpfel, dass wir die Resternte nach Abschluss der Selektionsarbeit nicht den Vögeln überlassen wollen. Und Markus ist ja eigentlich in den Ferien.... da kann er auch nicht mehr auf die Idee kommen, nochmals – ein allerletztes Mal – durch seine Apfelreihen zu gehen und zu probieren... Also haben wir diese Woche mit der gesamten Lubera Crew in der Schweiz die restlichen Äpfel gesammelt, sie gehen am Freitag in die Mosterei und kommen dann als pasteurisierte Züchtungssaftboxen zurück, die auf die Mitarbeiter aufgeteilt werden.
Natürlich musste dann die gelungene Attacke auf die Apfelfestung mit Wurst und Bier (leichter Stilbruch) gefeiert werden.