Eine Lubera® Pawpaw, eine Indianerbanane, pflanzen
Pflanzzeit
Pawpaw-Jungpflanzen im Container können jederzeit gepflanzt werden. Bei einer Frühlingspflanzung soll sehr früh gepflanzt werden (bis Ende April), so dass am neuen Standort noch etwas Wachstum möglich wird. Bei einer späteren Pflanzung wächst die Pawpaw-Pflanze nur noch an und startet dann mit dem Wachstum im 2. Jahr.
Standort/Boden
Pawpaw brauchen volle Sonne, nur da entwickeln sie ihre volle Fruchtbarkeit ; sie fühlen sich in leicht sauren bis neutralen Böden wohl (pH 5.5 – 7). Am liebsten haben sie einen tiefgründigen, humosen, mittelschweren Boden ohne Staunässe. In alkalischen Böden (pH über 7) kommt es häufig zu Chloroseerscheinungen an älteren Blättern. Die Symptome können mit Streuen von Eisenchelat bekämpft werden, besser aber versucht man den pH mit der Zugabe von Moorbeeterde oder mit sauer wirkenden Düngern (Rhododünger) abzusenken.
Abstand
Am vorteilhaftesten pflanzt man Pawpaw auf 1.5 – 2 m Abstand. Sie bilden eine hohe, fast schon ovale Krone aus. Dieser Wuchstyp regt einen natürlich dazu an, auch an eine Heckenpflanzung mit Pawpaw zu denken ; da muss dann enger auf ca. 100 cm gepflanzt werden. Ich habe vor Jahren eine solche Hecke im Versuchsgarten der Baumschule Delbard in Fankreich gesehen – und den schönen Anblick nicht wieder vergessen. Allerdings darf kein allzu scharfer Heckenschnitt appliziert werden, sonst wird das fruchtbare letztjährige Holz immer gerade wieder weggeschnitten…
Pflanzung
Pawpaw wachsen langsam. Als Jungpflanzen im 10 l Topf sind sie 2 jährig meist nur 50 – 90 cm hoch und höchstens ganz leicht verzweigt. Meistens starten die Pawpaw am Endstandort nochmals mit einem verlangsamten Wachstum. Wie die meisten Bäume werden die Pawpaw in eine Pflanzgrube mit etwa dem doppelten Volumen des Topfballens gepflanzt. Wichtig ist es, die relativ groben, sparrigen Wurzeln gut aus dem Topfrund rauszuholen und auszubreiten. Gerade aufgrund des langsamen Starts ist in den ersten 3 Jahren eine Baumscheibe von 50 cm Radius rund um den Pawpaw-Baum unkrautfrei und auch frei von anderen Pflanzen zu halten.
Winterhärte
Die Pawpaw schenken uns zwar sehr exotisch anmutende Früchte mit einem noch exotischeren Geschmack, aber sie sind bei uns absolut winterhart, halten bis –28 ° Celsius aus.
Wie kultiviere und schneide ich eine Pawpaw?
Düngung
Die Düngung im ersten Jahr bringt meist nichts, ab dem zweiten Jahr soll mit einem stickstoffbetonten, am besten etwas sauer wirkenden Dünger (Rhododünger) gedüngt werden. Der Start der Vegetation ist bei den Pawpaw sehr spät und dazu auch noch sehr langsam, die jungen Blättchen erscheinen hellgelb unterentwickelt und erst im Sommer kommt dann das richtige Wachstum – die richtige Düngung und auch die richtigen Bodenverhältnisse vorausgesetzt. Wenn dann aber später im Sommer auch ältere Blätter noch hellgelb sind oder stark aufgehellte Blattspreiten aufweisen, liegt eine sogenannte Eisenchlorose vor und es muss Eisenchelat gestreut und leicht eingehackt werden. Längerfristig muss dann aber auch der pH-Wert des Bodens abgesenkt werden.
Pflege/Kultur
Vom langsamen Wachtum und Start abgesehen sind Pawpaw sehr pflegeleicht und benötigen kaum zusätzliche Hilfe – nur unsere Geduld. In den ersten 3 Jahren können schon mal Blüten erscheinen, werden da aber schon Früchte angesetzt, ist es empfehlenswert, sie zu entfernen, so dass sich das Bäumchen zuerst stärken kann : Wie sollte es auch eine Frucht von 2 – 3 Pfund tragen können?
Schnitt
Pawpaws benötigen nur sehr wenig Schnitteingriffe. Es genügt, an der Spitze Konkurrenztriebe zu entfernen, um ein gerades Weiterwachsen zu ermöglichen. Zusätzlich können abgetragene und schon zu weit reichende Äste auf Zapfen geschnitten werden, um neues Wachstum zu generieren – dies aber nur bei älteren Bäumen.
Achtung: Pawpaw blühen und fruchten am letztjährig gewachsenen Holz ; wer also zum Beispiel für die Erziehung einer Hecke einen Formschnitt appliziert, wird den Ertrag empfindlich reduzieren, weil die fruchtbaren jungen Triebteile immer wieder weggeschnitten werden, bevor sie Blüten und Früchte ansetzen können.
Ernte
Die Ernte erfolgt im September/Oktober. Die Bestimmung des Reifezeitpunkts ist sehr schwierig, es sollte auch etwas vor der Baumreife gepflückt werden, um wenigsten eine Lagerzeit von einigen Tagen bis 3 Wochen (im Kühlraum) zu ermöglichen.
Übrigens
Die Handbestäubung lohnt sich. Aus einer Blüte entstehen drei bis fünf Früchte.