Ob ein Oleander Frost verträgt, beschäftigt viele Mediterran-Gärtner. In diesem Beitrag zeige ich Euch deshalb, wieviel Frost der Oleander aushalten kann. Was zu tun ist, wenn der Oleander Frost ausgesetzt war, erfahrt Ihr ebenfalls hier. Schließlich gibt es Tipps zum Frostschutz und zur Pflege beim Oleander. Wenn Ihr darüber hinaus Fragen zur Oleanderpflege habt, nutzt doch einfach die Kommentarfunktion. Wenn Sie selber auch einen Oleander kaufen möchten werden Sie im Lubera Shop bestimmt fündig, wir haben diverse Sorten im Angebot.
Zusammenfassung: Verträgt ein Oleander Frost? Frostschutz und Pflege beim Oleander
Verträgt Oleander Frost - die Pflanze ist doch im mediterranen Raum zu Hause? Wieviel Minusgrade kann Oleander tolerieren? Was kann man tun, wenn Nerium oleander Frost abbekommen hat? Wie überwintert man die Pflanze am besten? Dies und mehr erfahrt ihr im Folgenden. Zudem sage ich euch, wie ihr Nerium oleander im Sommer optimal pflegt. Es ist also eine gute Idee weiterzulesen, wenn ihr lange Zeit Freude an eurem Oleander haben wollt!
Verträgt ein Oleander Frost? Bis wieviel Grad ist Oleander winterhart? - Meine Erfahrungen
Als ich 2006 nach Brühl im Rheinland gezogen bin, fielen mir gleich einige ausgepflanzte Oleander auf. Ich war begeistert, den richtigen Standort für meinen mediterranen Garten gefunden zu haben. Doch leider kamen danach mehrere richtig kalte Winter mit Frösten im zweistelligen Bereich, die die ausgepflanzten Oleander nicht überstanden haben.
Wieviel Frost verträgt der Oleander
Um es auf den Punkt zu bringen: der Oleander ist nicht winterhart. Er verträgt zwar Minusgrade bis -5°C, so dass er im Herbst länger draußen bleibt und im Frühjahr früher wieder ausgeräumt wird. Darüber hinaus aber führt Frost beim Oleander zu gravierenden Schäden, die die Schönheit der Pflanze spürbar beeinträchtigen. Daher schütze ich den Oleander im Winter und nutze die vorhandene Frosttoleranz des Oleanders, um die Terrassenzeit zu verlängern.
Welche Fröste verträgt der Oleander
Neben der Temperatur sind auch andere Wetterfaktoren für die Frage wichtig, ob ein Oleander Frost verträgt. Unbedenklich sind einzelne Nachtfröste, wenn der Oleander geschützt am Haus steht. Sehr schlecht verträgt der Oleander lang anhaltende Fröste mit kalten Ostwind am Morgen. Bei diesem Wetter klart der Himmel auf und die Temperatur geht deutlich herunter. Besonders ungünstig ist, wenn der Wurzelballen gefroren ist und gleichzeitig die Wintersonne die Blätter erwärmt. Dann kommt es dazu, dass der Oleander verdurstet, denn er kann kein Wasser verdunsten.
Was tun, wenn der Oleander Frost abbekommen hat
Nicht jeder Frost, den Euer Oleander abbekommen hat, ist auch schon sein Todesurteil. Frostschäden beim Oleander betreffen immer zunächst nur die Blätter, danach werden Zweige und schließlich dickere Äste und der Stamm geschädigt. Sorgt Euch also nicht, dass Euer Oleander erfroren ist, wenn er einmal Frost abbekommen hat. In der Regel erholt sich der Oleander bei leichten Frostschäden wieder.
Oleander nach dem Frost zurückschneiden
Sind Blätter und kleinere Zweige nach dem Frost abgestorben, müsst Ihr sie abschneiden. Je nach Schädigung kann auch ein Rückschnitt erforderlich sein. Wie sehr Euer Oleander geschädigt ist, könnt Ihr mit dem Vitalitätstest feststellen. Dabei knibbelt Ihr etwas Rinde ab. Ist es hinter der Rinde saftig grün, dann lebt dieser Ast oder Zweig noch. Ist das Innere der Rinde aber holzig-braun, dann müsst Ihr schneiden.
Wenn der Oleander stark geschädigt ist, schneidet Ihr die Äste bis auf die Hälfte zurück. Im nächsten Frühjahr könnt Ihr dann mit dem Wiederaustrieb Eures Oleanders rechnen.
Wann ist der Oleander nicht mehr zu retten?
Nach mehreren kalten Frostnächten bekommt der Oleander harte, gräulich-grüne Blätter. In diesem Fall ist es wahrscheinlich, dass der Oleander erfroren ist. Ihr könnt mit dem Vitalitätstest prüfen, ob die größeren Äste noch vital sind. Fällt dieser negativ aus, dann hat Euer Oleander das Zeitliche gesegnet.
Oleander vor Frost schützen
Doch soweit muss es nicht kommen. Ihr könnt den Oleander mit verschiedenen Maßnahmen vor Frost schützten. Hier eine Übersicht:
- den Oleander im Herbst und Frühjahr geschützt am Haus aufstellen
- bei kurzen Frostperioden im Frühling den Oleander mit einem Vlies schützen
- Während der kältesten Wintermonate den Oleander in einem kühlen, hellen Raum überwintern.
Der ideale Standort für Oleander
Im Sommer steht Euer Oleander am Besten vollsonnig. Da er bei guter Pflege sehr groß werden kann, kann er auch sehr schön im Garten und nicht auf der Terrasse aufgestellt werden. Wenn es kühler wird, muss er dann näher an das Haus oder an einen anderen geschützten Platz. Dort treffen den Oleander kalte Winde nicht ganz so direkt.
Im Winter braucht der Oleander dann ein geschütztes Winterquartier. Dabei ist er sehr anspruchslos, solange das Winterquartier nicht zu warm ist. Geheizte Wohnräume kommen leider nicht in Frage. Es gibt aber viele Möglichkeiten, dem Oleander Frost zu ersparen:
- Kalt-Wintergarten
- Gewächshaus mit Frostwächter
- Überwinterungszelt
- Gartenhaus mit Fenster und Frostwächter
- Garage mit Fenster oder Beleuchtung und Frostwächter
- Sonstige unbeheizte Nebenräume wie Schuppen, Stallungen, etc.
- Überwinterungsservice bei einer Gärtnerei.
Oleander überwintern - Tipps
Spätestens vor Weihnachten solltet Ihr den Oleander in das Winterquartier räumen. Da es kühl ist und die Blätter wenig Licht benötigen, könnt Ihr die Äste des buschigen Oleanders auch zusammenbinden. So braucht der Oleander weniger Platz. Auch Wasser benötigt der Oleander im kühlen Winterquartier wenig. Ich gieße meinen Oleander höchstens ein bis zwei Mal während des Winters und dann auch nur wenig. Wichtig ist die Kontrolle auf Schädlinge. Insbesondere Schildläuse machen sich beim Oleander breit.
Die Überwinterung kann je nach Region und Frostgefahr schon im März enden. Räumt den Oleander an einem bedeckten Tag aus, damit er keinen Sonnenbrand bekommt. Vorher könnt Ihr den Oleander schneiden und umtopfen.
Den Oleander im Sommer pflegen
Der Oleander ist pflegeleicht und bei guter Pflege ein dankbarer Blüher. Hier sind meine Pflegetipps.
Nasse Füße - kein Problem! Oleander gießen - so macht ihr es richtig!
Im Mittelmeerraum wächst der Oleander in Flussniederungen und Feuchtgebieten. Daher könnt Ihr den Kübel sehr gut auf eine Unterschale stellen. Allerdings ist der Oleander auch keine Wasserpflanze. In der Unterschale darf also immer nur ein wenig Wasser stehen bleiben.
Gut ernährt: den Oleander düngen
Wenn der Oleander gut wächst und viele Blüten trägt, braucht er im Kübel auch ausreichende Nährstoffe. Ich versorge meinen Oleander mit einem Kübelpflanzendünger, den ich von Mai bis August einmal in der Woche verabreiche. Bei der Dosierung halte ich mich an die Angaben des Herstellers.
Weniger ist Mehr! Oleander schneiden - aber richtig!
Wenn Euer Oleander gut gedeiht, wird er Euch schnell über den Kopf wachsen. Um Platzprobleme zu vermeiden, könnt Ihr den Oleander kurz halten. Dazu führt Ihr vor dem Ausräumen im Frühjahr einen Ausrichtungsschnitt durch. Dabei werden quer wachsende und die längsten Triebe entfernt bzw. gekürzt. Wenn Ihr alljährlich diesen Schnitt durchführt, wird Euer Oleander in der gewünschten Form bleiben.
Wenn der Oleander aber zu groß geworden ist, könnt Ihr vor dem Einräumen ins Winterquartier einen drastischen Rückschnitt vornehmen. Das wird zwar im nächsten Jahr die Blüte verzögern, hilft Euch aber bei Platzproblemen mit dem Oleander deutlich.
Auf die Erde kommt es an - den Oleander umtopfen
Wie bei allen anderen Kübelpflanzen auch braucht der Oleander alle zwei bis drei Jahre neue Erde und -wenn er weiter wachsen soll- neue Erde. Diese sollte durchlässig und humushaltig sein. So wird der Oleander gut ernährt und steht nicht zu nass. Der neue Topf ist im Durchmesser ca. 4cm größer als der alte Topf. Wenn der Oleander nicht weiter wachsen soll, könnt Ihr auch den Wurzelballen verkleinern. Dann passt neue Erde und der Wurzelballen in den alten Topf.
Wie und ob der Zitronenbaum und der Olivenbaum Frost vertragen und wie Ihr den Olivenbaum überwintern könnt, erfahrt Ihr in der Zitrus und Oliven Kategorie auf diesem Blog.
Hallo Dominik
Ich habe eine Frage zu meinem Oleander.
Ich habe die Sträucher dieses Jahr gekauft. Muss ich die abgeblühten Teile abschneiden bevor sie ins Winterquartier gestellt werden?
Wie oft braucht der Oleander Wasser während er überwintert wird?
Vielen lieben Dank für Ihre Hilfe!
Herzliche Grüße Annette
Hallo Annette,
die verblühten Blüten müssen nicht abgeschnitten werden. In einem kühlen Winterquartier braucht der Oleander nur wenig Wasser. Bei Temperaturen um 5° C reicht es, wenn man ihn ein oder zwei Mal im Winter gießt. Ist es wärmer, wird die Überwinterung schwieriger, auch braucht der Oleander häufiger Wasser. Am Besten setzen Sie einen Feuchtigkeitsmesser ein.
Viele Grüße
Dominik