Im Roman 'Der Name der Rose' von Umberto Eco geht es unter anderem um den Universalienstreit. Darüber zerbrachen sich im Mittelalter die besten Köpfe eben dieselben – und nicht ganz wenige wurden auch definitiv und endgültig eben deshalb eingeschlagen. Um was es dabei ging? Nun, ich bin nicht ganz sicher, ob sie es damals so genau wussten; jedenfalls kann ich mich heute, 30 Jahre nach der entsprechenden Philosophievorlesung, auch nur noch ganz undeutlich an das Problem – wenn es denn je eines war – erinnern. Was ich aber noch ziemlich genau weiss: Ein schlauer Philosophenfuchs namens Abaelard löste den Streit um des Kaisers Bart und um die Realität von allgemeinen Begriffen auf, indem er Wörter letztlich ganz modern als blosse Zeichen für irgendetwas definierte. Und dieses Etwas kann durchaus auch wechseln, sich verändern. Oder ein Mehrfaches sein.
Und wie er Recht hatte! Als Gärtner war Malvern Hills für mich immer eine Rose von David Austin. Und eine der ganz wenigen guten dauerblühende Ramblerrosen (obwohl ich persönlich Snow Goose bevorzuge). Und diese beiden Rosen waren für meine Frau auch ein entscheidender Ansporn, mehr dauerblühende Minikletterrosen auf Ramblerbasis zu züchten, unsere Roseasy Kletterröslein!
Malvern Hills war also definitiv eine Rose, bis ich sie vor einer Woche mit meinen eigenen Augen sah: Die für englische Verhältnisse ziemlich eindrücklichen Malvern Hills. Mindestens drei runde, relativ flache, aber dank den nackten unbewaldeten Hauben doch imposante Hügel, Hills eben. Und um die Verwirrung vollständig zu machen, habe ich sie natürlich nicht mit einer Rose fotografiert, sondern mit einem … Apfelbaum.
Da fragt sich nur noch, wie lange es dauern wird, bis ich einen auch so taufen werden: Malvern apple tree.