Mit den Früchten im Garten ist es so eine Sache. Zuerst hat man sie gar nicht – und dann hat man bald zu viele. Ein typisches Beispiel für diese systematische Inkompatibilität unserer Wünsche mit der Natur sind Kiwi. Jahrelang wartet man, bis sie erwachsen werden und endlichendlich Früchte tragen. Und dann weiss man ganz schnell nicht mehr, wohin mit dem Früchtesegen. Wer bitte hat noch nicht und möchte auch noch …
In unserem Gartenshop können Sie einen ertragreichen Kiwibaum kaufen und direkt im Garten kultivieren.
Aber da gibt’s manchmal Glücksfälle. Einige unserer Kiwi gingen z.B. zu unserer Nachbarin Claire. Das heisst, sie gingen wie immer in solchen Fällen wohl nicht von selbst, sondern wurden von meiner Frau überbracht. Überfallartig bringt man nach unserer Erfahrung am meisten Kiwi los.
Claire freute sich nicht nur über das an und für sich haarige Geschenk – sie liess die Kiwi fachgerecht nachreifen und verarbeitete sie zu Konfitüre. Und wie es die ungeschriebenen Gesetze der nachbarschaftlichen Tauschwirtschaft wollen, wanderte auch wieder ein Gläschen zu uns zurück, gleich am letzten Sonntag, als ich ein erstes Mal in diesem Frühjahr im Garten sass und … na vergessen Sie’s (eine Zigarrre rauchte).
Und natürlich habe ich die Degustation von Claires Konfitüre gleich auf einem Video verewigt. Sehen Sie hier:
Video #1433: Grosse Kiwiernte wird zur leckeren Konfitüre
Sie wollen es auch schriftlich haben? Nun gut, es ist die definitive Konfitüre für Morgenmuffel, die Säure der Kiwi und der Limonen bewirkt einen degustativen Weckruf, dann folgt das Breite vom Zucker gestützte Kiwi-Aroma mit einem langen und runden Abgang. Ein wahrer Genuss, der auf einem Gipfeli oder Croissant (sie sollten halt doch das Video schauen!) nochmals besser zur Geltung kommt.
Natürlich haben wir Claire auch nach dem Rezept gefragt. Wie alle Köchinnen und Köche meinte sie: Ganz einfach! Na also, so geht es:
Claire’s Morgenmuffel-Kiwi-Marmelade
Kiwi nachreifen lassen, z.B .in einer Fruchtschale mit Bananen oder Äpfeln; sie sind reif, wenn sie unter dem Daumendruck leicht nachgeben, aber am besten isst man halt doch eine Frucht und testet, ob sie süss und weich, aber im Fleisch doch noch konsistent, saftig und nicht mehlig ist.
1 kg Kiwi schälen (na gut, ist ziemlich aufwendig, aber man kann die halbierten Früchte ja auch auslöffeln), dann die Früchte in Stücke schneiden
Saft von 4-6 Limonen dazugeben, je nachdem, wie stark man den Weckeffekt der Morgenmuffel-Konfitüre gestalten möchte
Saft, Kiwi und 1kg Gelierzucker in den Topf, umrühren und zum Kochen bringen
4 Minuten richtig kochen lassen, danach leicht abkühlen lassen
4 cl weissen Rum hinzufügen, einmischen und alles in Gläser abfüllen
Wie sagte schon unsere Konfitürenköchin: Wirklich ganz einfach!
Apropos Kiwi: Gerade gestern hat unser Mitarbeiter Mathias erzählt, dass er noch immer täglich frische Kiwi aus der Ernte 2013 geniesst. Wie das, fragen Sie? Hier seine Antwort: "Ich habe meine Kiwis alle zusammen im November in eine grosse Schale gelegt, die bei mir auf dem Esstisch steht. Weder in der Schale noch direkt daneben liegen reifende Bananen oder Orangen oder irgendwelche anderen Früchte. Und: In meiner Wohnung ist es ziemlich kalt …" Mit diesem Rezept können Sie nun auch einen Kiwibaum pflanzen und Früchte ernten.