Die Amaryllis (Hippeastrum) zählt nicht nur zu den schönsten, sondern auch zu den beliebtesten Zwiebelpflanzen überhaupt. Doch viele Menschen wissen gar nicht, dass der Ritterstern – so die andere Bezeichnung für die Amaryllis, nicht nur einmalig Freude durch ihre Blüte bereitet, sondern dies über viele Jahre hinweg immer wieder tun kann – vorausgesetzt, es wird ihr die richtige Pflege zuteil… Wir haben in diesem Artikel eine Amaryllis Pflegeanleitung. Wenn Sie Amaryllis kaufen wollen, finden Sie mit Sicherheit Ihre Lieblingssorte in unserem Gartenshop. Dort führen wir auch ein grosses Sortiment an bestellbaren Blumenzwiebeln.
Inhaltsverzeichnis
- Amaryllis Pflegetipps für Schnellleser
- Wissenswertes über die Amaryllis
- Das Jahr der Amaryllis
- Amaryllis Standort abhängig von Vegetationsphase
- Amaryllis Substrat: durchlässig
- Amaryllis Anzucht im November
- Amaryllis Pflegeanleitung: umtopfen
- Amaryllis vermehren durch Aussaat
- Amaryllis vermehren durch Tochterzwiebeln
- Amaryllis Pflege Tipps
- Amaryllis Pflegefehler
- Amaryllis überwintern
- Amaryllis schneiden?
- Amaryllis Krankheiten und Schädlinge
- Ist die Amaryllis giftig?
Amaryllis, Hippeastrum – Lubera® Steckbrief
Amaryllis Pflegetipps für Schnellleser
- Standort: abhängig von Vegetationsphase
- Substrat: durchlässig; Hydrokultur
- Pflanzen: November
- Umtopfen: November
- Vermehrung: Tochterzwiebeln
- Gießen: in der Blütezeit regelmäßig; Staunässe vermeiden; ab August gar nicht
- Düngen: Mai bis Juli alle vierzehn Tage; gegebenenfalls nach der Pflanzung
- Pflegefehler: zu viel Wasser
- Überwintern: nein; Ruhezeit von August bis November
- Schneiden: Blütenstängel direkt nach der Blüte
- Krankheiten: Fäulnis; Roter Brenner
- Schädlinge: Thripse; Milben
- Giftig: ja, in allen Pflanzenteilen
Wissenswertes über die Amaryllis
Die Pflanze, die hierzulande als Amaryllis bezeichnet wird, ist in Wirklichkeit gar keine: echte Amaryllis stammen aus Südafrika und haben rosafarbene, stark duftende Blüten. Ihr Stängel ist fest und nicht, wie bei den hier bekannten Kultivaten, innen hohl. Sie gilt als ausgesprochen schwierig zu kultivieren und ist nicht zuletzt deswegen ausgesprochen selten in heimischen Gefilden zu finden. Jene Pflanze, welche hier den Namen Amaryllis trägt, zählt zwar ebenfalls zu den Amaryllisgewächsen, jedoch innerhalb derer zur Gattung Hippeastrum. Im Volksmund wird sie aufgrund ihrer sternförmigen Blüten als „Ritterstern“ bezeichnet. Diese Blüten können weiß, rot, rot-weiß-gestreift oder rosafarben sein; es gibt inzwischen auch Sorten, die so tiefrot sind, dass sie fast schwarz wirken.
Das Jahr der Amaryllis
Es gibt keine Jahreszeit, in der die Amaryllis nicht wenigstens einen Hauch von Pflege beziehungsweise Aufmerksamkeit bedarf, denn ihr Leben gliedert sich in drei verschiedene Vegetationsphasen:
- Blüte
- Wachstum
- Ruhe
Im Winter blüht die Amaryllis, wenn der Besitzer Glück hat sogar wochenlang. Optimale Temperaturen liegen zwischen 20 und 23°C. Der Ritterstern sollte nur mäßig gegossen werden, damit die Zwiebel nicht auf die Idee kommt, zu faulen. Dies würde nämlich unweigerlich das Ende der Amaryllis bedeuten…
Sobald die Blüten verblüht sind, werden sie mitsamt dem Stiel abgeschnitten; die Blätter hingegen bleiben an der Zwiebel.
Im Frühjahr kann die Amaryllis an einen etwas wärmeren Standort gebracht und häufiger gegossen werden. Ab Mai kann die Amaryllis nun ins Freie an einen halbschattigen Standort gebracht werden – mitsamt ihrem Pflanzgefäß natürlich.

Was die Amaryllis den Sommer über benötigt, sind Tageslicht, Nährstoffe und ausreichend Wasser – bis Ende Juli.
Ab August werden das Düngen sowie das Gießen eingestellt, was zur Folge hat, dass die Blätter der Amaryllis welken. Dies ist so gewünscht, denn nun gleitet die Pflanze in ihre Ruhephase hinein. Während der folgenden Monate trocknen die Blätter komplett ab, während die Zwiebel weiterhin in der Erde verbleibt.
Im November ist Schluss mit Gemütlichkeit: die Amarylliszwiebel wird umgetopft und wieder mäßig gegossen. Ab Dezember sollte der Ritterstern an einen hellen und warmen Standort gebracht werden, damit sich der Blütenstiel ausbilden kann. Ist dieser circa 10 cm lang, muss die Amaryllis wieder regelmäßig einmal wöchentlich gegossen werden – ein neues Amaryllisjahr hat begonnen…
Amaryllis Standort abhängig von Vegetationsphase
Ein Ritterstern verbringt sein Leben nicht an ein und demselben Standort; dieser ist vielmehr abhängig von seiner jeweiligen Vegetationsphase:
- Im Winter Temperaturen zwischen 20°C und 23°C
- Im Frühling darf die Pflanze gerne wärmer stehen
- Ab Mai benötigt die Amaryllis viel Licht und kann gerne ins Freiland gestellt werden
- Im August/September wird ein dunkleres Plätzchen mit Temperaturen von etwa 16°C benötigt, bevorzugt im Keller
- Ab November, wenn die Ruhephase beendet ist, wird wieder der warme, winterliche Standort benötigt
Amaryllis Substrat: durchlässig
Die Erde, in welcher ein Ritterstern kultiviert ist, sollte durchlässig sein, damit sich keine Staunässe bildet. Auch ist es empfehlenswert, wenn es Nährstoffe enthält. Dies kann entweder dadurch erreicht werden, dass
- ein Esslöffel Hornspäne mit
- Blumenerde
vermischt wird.
Alternativ kann auch ein Gemisch aus
- 50% Blumenerde und
- 50% Kakteenerde
hergestellt werden.
Der Ritterstern lässt sich zudem sehr gut in Hydrokultur kultivieren:
- Glas auswählen, welches etwas größer als die Amarylliszwiebel ist
- Unteren Teil des Glases mit Wasser und einer speziellen Nährsalzlösung füllen
- Blähton oder Perlite einfüllen
Zwiebel so auf das Substrat setzen, dass lediglich die Wurzeln mit der Flüssigkeit in Berührung kommen wichtig ist, dass der Wasserstand immer so hoch ist, dass die Wurzeln nicht austrocknen!
Lubera-Tipp: Anstelle eines Glases ein spezielles Amaryllis-Pflanzgefäß aus dem Fachhandel verwenden!
Amaryllis Anzucht im November
Amarylliszwiebeln können im Fachhandel erworben werden. Im November werden sie in ein Pflanzgefäß gesetzt. Dieses sollte idealerweise so groß sein, dass zwischen dessen Rand und der Blumenzwiebel nur etwa einen Daumenbreit Platz ist. Sehr empfehlenswert sind Gefäße aus Ton, da diese stabil genug sind, um nicht umzukippen, wenn die

Amaryllis ihre hohen Stängel und schweren Blüten bildet. Sinnvoll ist es auch, das Gefäß auf einen Untersetzer zu stellen, in den das Gießwasser gegeben werden kann.
Die Zwiebel wird dann circa zur Hälfte mit Erde bedeckt und angegossen.
An einem Standort, an dem Temperaturen zwischen 20°C und 23°C herrschen, dauert es nicht lange, bis die Zwiebel austreibt; gegossen wird nicht. Sobald sich Blattansätze sowie ein Blütenschaft zeigen, werden die Wassergaben erhöht sowie die erste Düngung verabreicht. Nun wird es etwa sechs bis acht Wochen dauern, bis die beliebte Zimmerpflanze ihre Blüte öffnet.
Amaryllis Pflegeanleitung: umtopfen
Auch Amarylliszwiebeln, die bereits das eine oder andere Lebensjahr hinter sich haben, werden im November in frisches Substrat gesetzt. Dieses Procedere ist unumgänglich, wenn die Zwiebel erneut Blüten bilden soll.
Amaryllis vermehren durch Aussaat
Erfahrene Pflanzenfreunde können versuchen, den Hippeastrum durch Aussaat zu vermehren. Entsprechendes Saatgut kann im Fachhandel erworben oder von bestehenden Pflanzen gewonnen werden. Hierfür müssen die verwelkten Blütenstängel so lange behalten werden, bis der Samen reif ist. Zu beachten ist, dass er nur eine kurze Keimfähigkeit besitzt und demzufolge schnellstmöglich verarbeitet werden sollte:
- Pflanzgefäß mit Anzuchterde füllen
- Samen auf das Substrat legen und leicht mit Erde bedecken
- Substrat gleichmäßig feucht halten
Nach einigen Wochen zeigen sich die ersten Keimlinge. Bis die selbst gezogenen Rittersterne jedoch blühen werden, können einige Jahre vergehen.
Amaryllis vermehren durch Tochterzwiebeln
Diese Art der Vermehrung einer Amaryllis kann der Besitzer nicht selbst beeinflussen, da sie über Tochterzwiebeln erfolgt. Meistens bilden sich diese aber sehr eifrig, so dass sie nur in eigene Pflanztöpfe in die Erde gesetzt werden müssen, wenn auch die Mutterzwiebel im November umgetopft wird.
Amaryllis Pflege Tipps
- Gießen: Je mehr Blüten und Blätter ein Hippeastrum besitzt, desto höher ist sein Wasserbedarf. Mit dem Gießen wird jedoch erst begonnen, wenn sich die erste Blütenknospe zeigt. Eine einmalige Wassergabe pro Woche ist in der Regel ausreichend; keinesfalls darf sich Staunässe bilden. Auch darf die Zwiebel nicht nass werden; wenn möglich, den Gießuntersetzer benutzen. Sind die Blüten verblüht, wird wieder weniger gegossen. Im August wird das Gießen komplett eingestellt und erst wieder im November beim Einsetzen der Zwiebel fortgeführt.
- Düngen: Von Mai bis Juli bekommen die Amaryllis alle vierzehn Tage eine Dosis Flüssigdünger zusammen mit dem Gießwasser. Auch kann nach dem Pflanzen beziehungsweise Umtopfen eine Düngung erfolgen.
Amaryllis Pflegefehler
Der Ritterstern kann bei richtiger Pflege viele Jahre lang überleben. Wichtig dabei ist seine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen, denn diese dienen nicht nur dem Wuchs der Pflanze, sondern helfen ihr auch, widerstandsfähig gegenüber Krankheiten und Pilzbefall zu bleiben. Wird die Zwiebel klein und fasst sich sehr schlapp an, dürfte der Zeitpunkt gekommen sein, sich von ihr zu verabschieden: sie hat den Kampf gegen Krankheiten, Pilze oder zu viel Wasser verloren…
Amaryllis überwintern
Eine Überwinterung im klassischen Sinne ist bei dem Hippeastrum nicht notwendig, da er in der kalten Jahreszeit, wenn sich viele andere Pflanzen zurückziehen, seine Blüten bildet. Bevor es soweit ist, muss er jedoch eine Ruhephase einhalten. Diese kann im Pflanzgefäß erfolgen; es ist jedoch auch möglich, die Zwiebel auszugraben und ohne Erde zu lagern.
Optimal für die Ruhezeit ist ein dunkler Ort, an dem etwa 16°C herrschen, beispielsweise ein Kellerraum. In diesen wird die Zwiebel im August gebracht und nicht mehr gegossen. Erst im November wird sie wieder hervorgeholt und eingepflanzt beziehungsweise umgetopft.
Lubera-Tipp: Keinesfalls dürfen die Temperaturen in dem Ruhequartier unter 10°C fallen!
Amaryllis schneiden?
Verblühte Blütenstängel werden tief abgeschnitten, und zwar sofort nach dem Verwelken, was in der Regel im Februar der Fall ist. Werden sie stehen gelassen, so kosten sie die Pflanze unnötig Kraft; außerdem bieten sie keinen besonders schönen Anblick. Lediglich, wenn Samen gewünscht wird, müssen sie so lange stehengelassen werden, bis das Saatgut ausgereift ist.
Weitere Schnittmaßnahmen sind zunächst nicht erforderlich: die Blätter gedeihen in den folgenden Monaten kräftig und sorgen so für einen dekorativen Anblick.
Wenn im August das Gießen eingestellt wird, vertrocknet das Blattwerk und kann abgeschnitten werden. Häufig ist es jedoch möglich, die Blätter einfach aus der Zwiebel herauszuziehen.
Amaryllis Krankheiten und Schädlinge
- Fäulnis: Sowohl die Zwiebel als auch die Wurzeln können verfaulen, wenn sie zu starker Nässe ausgesetzt sind. Befindet sich diese Fäulnis erst im Anfangsstadium, kann ein sofortiges Umtopfen eventuell die Amaryllis noch retten; in der Folgezeit darf sie nur sparsam gegossen werden.
- Roter Brenner: Diese Pilzerkrankung entsteht als Folge von Milbenbefall und äußert sich in kleinen Punkten zwei roten Streifen auf der Zwiebel und den oberirdischen Pflanzenteilen. Später werden diese größer; das Gewebe löst sich auf. Da es keine Pflanzenschutzmittel gegen diesen Pilz gibt, muss die betroffene Pflanze umgehend entsorgt werden (nicht auf dem Kompost!).
- Thripse: Gelegentlich treten Thripse auf, welche an silbrigen Flecken an den Blättern zu erkennen sind. Eine betroffene Amaryllis muss umgehend isoliert werden, damit die Schädlinge nicht auf andere Pflanzen übergehen. danach sollte sie mit einer Seifenlauge abgespült werden; gegebenenfalls ist dieser Vorgang zu wiederholen.
- Milben: Bei zu warmen Temperaturen und einer hohen Luftfeuchtigkeit treten gelegentlich Milben auf, welche nur schwer zu erkennen sind. Da sie nicht nur die Pflanze per se schädigen, sondern zudem auch noch Pilzerkrankungen hervorrufen können, sollten sie umgehend mit einem speziellen Pflanzenschutzmittel bekämpft werden.
Ist die Amaryllis giftig?
Ja, und zwar in allen Pflanzenteilen. Sowohl bei Menschen als auch bei Haustieren kann der Verzehr zu Vergiftungserscheinungen wie
- Erbrechen
- Durchfall
- Hautausschlägen
führen. Empfindliche Personen sollten deswegen beim Umgang mit der Pflanze Handschuhe tragen.
Graphiken: © vnlit – Fotolia.com; Eakkaluk – Fotolia.com; womue – Fotolia.com; Olesia Sarycheva – Fotolia.com; neko92vl – Fotolia.com