"Komm lieber Mai und mache, die Bäume wieder grün und lass uns an dem Bache die kleinen Veilchen blühn". Was muss das für eine kalte Zeit gewesen sein, als dieses Volkslied geschrieben wurde? Unvorstellbar für einen Frühlings- und Sommermenschen wie mich.
Bei uns blühen die Veilchen zum Glück fast regelmässig schon ab Mitte März. Dann schleiche ich um sie herum und nehme eine Nase voll Duft bevor ich jeweils wieder weiterjäte. Wenn die ersten Blüten schon fast verblüht sind, kann ich mich dann überwinden und sammle die nachfolgenden Blüten für viele Köstlichkeiten und Gesundheitsprodukte.
Gerade letzte Woche habe ich den grossen Horst unter der Apothekerrose ausgestochen und in kleinen Teilen in den Blumenrasen verpflanzt. Drücken Sie mir bitte die Daumen, dass sie anwachsen. Dann kann ich jeweils die unter der Rose kompromisslos pflücken und habe trotzdem noch Veilchen die meine Nase umschmeicheln.
Heute schlage ich Ihnen vor, dass wir aus Veilchenblüten einen eiskalten Nachtisch machen.
Sie brauchen dazu:
- 1 Tasse gefüllt mit frischen Veilchenblüten (etwa 2.5 dl) – fein hacken
- 250 ml Rahm
Den Rahm mit den Veilchen gemeinsam auf etwa 60 Grad erwärmen (NICHT KOCHEN)
Abkühlen lassen und durch ein Sieb streichen
- 2 Stück Eiweiss
- 2 EL Zucker
Zusammen steifschlagen
- 2 Stück Eigelb
- 2 EL Zucker
- 1 TL Vanillezucker
Zusammen cremig schlagen
Im Wechsel den geschlagenen Veilchenrahm und das steife Eiweiss unter die Eigelb-Masse heben.
Wenn Sie möchten, dass das Parfait (Eis) lila wird, dann reicht die Farbe aus den Blüten leider nicht, da müssen Sie mit etwas Lebensmittelfarbe nachhelfen.
In der Eismaschine gefrieren lassen oder in Förmchen im Tiefkühler während mindestens 6 Stunden durchfrieren lassen.
Vor dem Servieren kurz antauen lassen und noch eiskalt geniessen.
Ganz einfach oder? Wie Kuchen backen nur geht die Masse nicht in den Ofen sondern in den Tiefkühler.
Dazu passt als Dekoration natürlich Veilchenzucker oder Rosenzucker.
Sie können auch Veilchenblüten kandieren und dazureichen. Oder bunte Primelblüten oder...
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Pflanzen, den ersten Ernten und natürlich dem Geniessen.
Herzliche Grüsse
Pascale Treichler