Die Jacobinia carnea- oder kurz Jacobinie- ist ein dankbarer und sehr ästhetischer Blütenstrauch für Wintergarten und Terrasse. In diesem Beitrag stelle ich die Pflanze vor und zeige, wie ihr sie pflegen müsst. Dazu gehören Tipps zum Standort, zum Gießen und Düngen und zur Überwinterung der Jacobinie.

Dunkelgrüne, breite Blätter bilden den perfekten Hintergrund für die pinkfarbenen Blütenschöpfe der Jacobinie.
Wissenswertes zur Jacobinia carnea
Die Jacobinie ist eine populäre Zimmer- und Wintergartenpflanze, die bei passenden Standortbedingungen pflegeleicht ist und gut gedeiht.
Botanische Einordnung und Herkunft
Zunächst mag es zu Namensverwirrung kommen. Neben der älteren botanischen Bezeichnung Jacobinia carnea findet man immer häufiger das Synonym Justicia carnea, das die aktuellere Systematisierung ist. Die Jacobinia carnea verdankt ihren Artennamen -das sogenannte Epitheton- der Farbe ihrer Blüten, die für die meisten von uns rosa oder pink, also 'fleisch'-farben ist. Dafür steht 'carnea'. Die Gattung Justicia zählt mit ca. 600 Arten zu den größten Gattung der Acanthusgewächsen. Diese wachsen krautig oder verholzen leicht. Es sind also überwiegend kleinere Pflanzen mit festen Trieben und stabilen Blättern. Sie stammen aus den Tropen und Subtropen, so dass sie hierzulande als Kübelpflanze überwintern müssen. Jacobinia carnea hat als Herkunftsschwerpunkt Brasilien.

Die Blüte der Jacobinia carnea ist eher ein Blütenstand mit vielen Einzelblüten.
Wuchs und Blüte
Die Jacobinia wächst als Busch, der ausgewogen und harmonisch dunkelgrünes, durchaus üppiges Laub mit wunderschönen Blüten kombiniert. Diese wächst als endständige Blütenähre und trägt die klebrig behaarten Blüten. Die Pflanze wächst gut in Gabeln verzweigt, die Verzweigung kann durch regelmäßiges Stutzen bei selbstgezogenen Jungpflanzen gefördert werden.
Jacobinia pauciflora
Keine Verwechslungsgefahr besteht bei der J. carnea zur Jacobinia pauciflora (als Synonym Justicia rizzinii) als Zimmerpflanze mit hübschen rot-gelben Blüten. Auch die Jacobinia pauciflora ist nicht winterhart. Es gibt keine Hinweise, dass J. carnea und Jacobinia pauciflora giftig sind. Allerdings sind es keine Nutzpflanzen, ihr solltet sie also nicht verspeisen.
Eine Pflegeanleitung für die Jacobinia
Als tropische Pflanze benötigt die Jacobinia etwas mehr Pflege als so manch anderer Exot. Mit einem geeigneten Standort habt ihr aber schon die wesentliche Voraussetzung für ein gutes Gedeihen der Jacobinie sichergestellt.

Blüte und Laub ergeben eine elegante Kombination, die sich wie hier schon bei der jungen Blüte zeigt.
Der richtige Standort
Der Standort ist mild bis warm, sonnig bis halbschattig und verfügt über eine überdurchschnittliche Luftfeuchtigkeit. Die Jacobinia ist also eine Kandidatin für einen Wohnwintergarten oder ein Pflanzenzimmer mit Luftbefeuchter. Auch ein beheiztes Gewächshaus kommt als Standort in Frage. Für die Blütezeit kann man die Pflanze auch kurzfristig in Wohnräume mit weniger Luftfeuchtigkeit stellen. Im Sommer, wenn die Tag- und Nachttemperatur im zweistelligen Bereich liegt, kann die Pflanze auch geschützt nach draußen gestellt werden. Achtet dabei darauf, dass die großen und schönen Blätter keinen Sonnenbrand bekommen. Wenn es im Herbst ungemütlich und kühl oder kalt wird, sollte die Jacobinie wieder ins Haus oder den Wintergarten ziehen.

Ein Krauskopf unter den Blütenpflanzen - die Jacobinie.
Gießen und Düngen
Als Tropenpflanze muss die Jacobinia konstant feucht gehalten werden, allerdings ist sie auch keine Wasserpflanze. Auch wenn sie im Zimmer oder auch Wintergarten in einem Übertopf oder in einer Unterschale stehen muss, sollte sich darin nicht zuviel Wasser ansammeln. Im Sommer wird einmal in der Woche mit einem Blütenpflanzendünger gedüngt. Die Düngung sollte wie immer nach den Angaben des Herstellers und mit Augenmaß erfolgen. Überdüngung erkennt ihr an braunen Blatträndern.

Auch im Verblühen noch schön - die Jacobinienblüte
Topf und Erde
Ihr solltet die Pflanze regelmäßig am Ende der Winterruhe -also im Frühjahr- umtopfen. Sie braucht nicht unbedingt im jeden Jahr neue Erde, aber alle zwei Jahre tut ihr neue Erde gut. Die Erde ist nährstoffreich, hat einen mittleren Tonanteil und ist dennoch durchlässig. Ihr könnt die Erde aus Gartenerde, Kokoserde und einem Drainagematerial mischen, das den Wasserabfluss unterstützt. Der Topf sollte ein Abflussloch haben. So könnt ihr im Sommer, wenn die Jacobinie draußen steht, für Abfluss von überschüssigem Regenwasser sorgen. Im Haus kommt dann ein Übertopf zum Einsatz.
Überwinterung und Schnitt
Die Jacobina carnea muss unbedingt vor Frost geschützt werden. Daher sollte die Terrassen- oder Balkonzeit im September oder spätestens Oktober enden. Die Überwinterung erfolgt im Haus, Gewächshaus oder Wintergarten. Dort sollten die Temperaturen um 12° oder 15° liegen, damit sich die Pflanze bei geringerem Winterlicht in Winterruhe begeben kann. In dieser Ruhezeit nimmt auch der Wasserbedarf ab, gedüngt wird ebenfalls nicht. Die Überwinterungszeit endet im Frühjahr, also März oder April. Dann könnt ihr die Pflanze umtopfen und auch schneiden. Wie oben bereits beschrieben, werden Jungpflanzen gestutzt, damit sie sich verzweigen. Ist euch die Jacobinie etwas zu groß geworden, lässt sie sich auch stärker zurückschneiden. In der nächsten Vegetationsperiode treibt sie wieder aus und bildet neue Triebe.
Fotos und Text: Dr. Dominik Große Holtforth
Literatur: Wolfgang Kawollek: Pflanzen für den Wintergarten, Stuttgart 2005