Wenn am Feigenbaum Früchte wachsen, ist die Freude groß: Die Feige zählt schon seit Jahrtausenden zu den beliebtesten Früchten überhaupt. Kein Wunder, denn ihr süßes, intensives Aroma lässt sich mit vielen Speisen kombinieren. Wir zeigen Euch, wie die Früchte beim Feigenbaum entstehen und worauf Ihr beim Anpflanzen, Pflegen und Schneiden des Feigenbaums achten solltet. Wenn Ihr gerne einen robusten Feigenbaum kaufen möchtet, kann ich euch den Lubera Gartenshop wärmstens empfehlen. Ihr findet dort über 40 verschiedene Feigensorten.
Inhaltsverzeichnis
- Wie entstehen am Feigenbaum Früchte - die Befruchtung
- Damit der Feigenbaum Früchte trägt - die Sorten
- Frische Feigen vom eigenen Baum - wann sind die Feigen reif?
- Standort und Pflanzzeit - die wichtigsten Informationen
- Wann Ihr den Feigenbaum auspflanzen könnt
- Wie Ihr die Feige im Garten einpflanzt
- So gießt Ihr Euren Feigenbaum richtig
- Düngen und Schneiden eines Feigenbaums - Tipps zur optimalen Pflege
- Den Feigenbaum düngen
- Den Feigenbaum schneiden
- Feigen Erntezeit und Saison
- Wenn die Feigenernte ausbleibt - Probleme beim Feigenbaum
- Feigenbaum Früchte reifen nicht
- Ein Feigenbaum hat viele Blätter aber keine Früchte
- Der Feigenbaum verliert unreife Früchte
Wie entstehen am Feigenbaum Früchte - die Befruchtung
Habt Ihr schon einmal Blüten am Feigenbaum gesehen? Wer von seinem Feigenbaum Früchte erwartet, wird sich sicher schon mal die Frage gestellt haben, wo die Blüten sind und wie es zur Befruchtung kommt.

Die innen liegende Feigenbaum Blüte ist besonders gut geschützt.
Das Rätsel der fehlenden Feigenblüten ist schnell gelöst: Die Blüte der Feige wächst innenliegend in den jungen Fruchtansätzen, die noch nicht befruchtet sind. Erst später kommt es beim Feigenbaum zur Fruchtbildung. Im Bild oben seht Ihr eine aufgeschnittene Feige mit Innenblüte. Die natürliche Befruchtung ist dann etwas ganz Besonders. Die Feige geht eine Symbiose mit der Feigenwespe ein. Diese legt Ihre Eier im Inneren der Blüte ab und befruchtet dabei die Blüte. Jede Feigenart hat ihre 'eigene' Wespenart, so dass hier die Evolution eine enge Tier-Pflanzen-Partnerschaft entwickelt hat.
Allerdings muss nicht in jedem Fall eine Feigenwespe die Befruchtung übernehmen, wie Euch der nächste Abschnitt zeigt.
Damit der Feigenbaum Früchte trägt - die Sorten
Feigenbaum ist nicht gleich Feigenbaum - wer eine solche Pflanze in seinem Garten heranziehen und Feigen essen möchte, sollte sich für eine sogenannte selbstbefruchtende Sorte entscheiden, damit ihr vom Feigenbaum Früchte ernten könnt. Das bedeutet, dass keine zweite Sorte zum Befruchten der Blüten erforderlich ist. Wichtig: Es muss sich um eine echte Feige handeln, wenn Ihr die Früchte später auch verzehren möchtet. Ein Zierfeigenbaum ist zwar sehr dekorativ im Garten, bildet aber nur ungenießbares Obst aus. Prüft außerdem schon vor dem Kauf, ob die Pflanze winterhart, robust und ertragreich ist. Die Pflanze sollte mindestens ein Alter von zwei Jahren aufweisen, um nicht zu empfindlich zu sein - das wäre gerade in der kalten Jahreszeit fatal.

Eine heranwachsende Frucht am Feigenbaum.
Übrigens: Auch die Temperaturen im Sommer bestimmen, ob der Baum Früchte trägt - ist es nicht heiß genug, bildet er einfach keine Feigen aus.
Frische Feigen vom eigenen Baum - wann sind die Feigen reif?
Ab August könnt Ihr damit rechnen, vom Feigenbaum Früchte zu ernten, die leckere und süß sind- bei entsprechend guter Pflege sind dies schnell mehrere Kilo, so dass man vielleicht gar nicht mehr weiß, wohin mit all den Früchten. Reif für die Ernte sind die Feigen dann, wenn sie nahezu vollreif sind. Drückt leicht auf die Schale - ist sie noch sehr hart, ist die Frucht noch nicht reif genug. Gibt sie leicht nach, dürft Ihr sie pflücken.

Bei vielen Sorten bekommt die reife Feige eine kräftige violette Farbe.
Beachtet bitte, dass sich Feigen nicht allzu lange einlagern lassen. Die Früchte schimmeln oft schon nach wenigen Tagen - lagert sie daher unbedingt an einem luftigen Ort und nicht zu dicht aneinander. Verzehrt sie innerhalb weniger Tage oder verarbeitet sie weiter, wie zu Dörrobst oder auch zu Marmelade.
Standort und Pflanzzeit - die wichtigsten Informationen
Die wichtigste Voraussetzung für ein gutes Gedeihen und dafür, dass der Feigenbaum Früchte trägt, ist ein sonniger Garten, denn dann wachsen die leckeren Feigen am besten. Der optimale Standort für einen Feigenbaum ist daher voll sonnig bis maximal im Halbschatten. Damit der Feigenbaum Früchte trägt, ist außerdem wichtig, dass es sich um einen regen- und windgeschützten Ort handelt. Der mediterrane Feigenbaum mag warme Plätze in der Nähe von Hauswänden und braucht pro Tags mindestens drei bis vier Stunden direkte Sonneneinstrahlung. Falls man den Feigenbaum im Haus heranziehen möchte, geht das nur in einem kalten Wintergarten, wo man ihm ebenfalls einen sonnigen Platz geben muss: Stellt ihn in den Wintergarten oder an ein Fenster, durch das täglich mehrere Stunden die Sonne scheint.
Im Sommer setzen die Feigen die leckeren Früchte an.
Wann Ihr den Feigenbaum auspflanzen könnt
Als bester Zeitpunkt für das Auspflanzen empfehlen wir den Frühling - und zwar dann, wenn der letzte Frost aus dem Boden verschwunden ist. Im Sommer und im Herbst sollte man den Baum nicht mehr auspflanzen, denn er würde bis zum Winter nicht robust genug sein, um die kalte Jahreszeit unbeschadet überstehen zu können. Zudem macht ihn die Kälte anfälliger für Schädlinge und andere Krankheiten.
Einpflanzt werden sollte der Feigenbaum am besten in ganz normale Blumenerde aus dem Baumarkt, die möglichst reich an Nährstoffen und Sauerstoff ist. Mischen Sie sie 1:1 mit Komposterde an und geben Sie noch ein bisschen Sand und Kies hinzu - dies sorgt dafür, dass die Erde Wasser einfacher durchlässt.

In der Reifezeit oder bei Regen kann es schon einmal zu Rissen kommen. Dann sollte man die Feige schnell ernten.
Wie Ihr die Feige im Garten einpflanzt
Für das Auspflanzen im Garten wird zunächst eine Grube in die Erde gegraben. Berücksichtigt hier, dass das Loch größer ist als der Wurzelballen, so dass er genügend Platz hat. Damit er optimal vor Bodenfrost geschützt ist, sollte er maximal 10 cm unter der Erdoberfläche eingesetzt werden. Danach werden die Wurzeln mit Erde zugedeckt. Wenn Ihr möchtet, könnt Ihr auch ein Spalier aufstellen, so dass der Feigenbaum daran empor wachsen kann. Für die Anzucht im Kübel ist es ideal, ein Modell mit einem Durchmesser von mindestens 40 cm zu wählen. Alle zwei Jahre sollte der Baum anschließend in einen größeren Topf umgesetzt werden, da sich auch die Wurzeln weiterbilden und mehr Platz brauchen werden. Achtet darauf, dass Ihr hochwertige Topf- und Kübelerde kauft.

Die reife Feige sieht außen und innen appetitlich aus.
So gießt Ihr Euren Feigenbaum richtig
Damit der Feigenbaum Früchte trägt, ist auch die richtige Versorgung mit Wasser, also angemessenes Gießen wichtig. Bewässert den Feigenbaum dann, wenn die Erde noch geringfügig feucht, aber noch nicht komplett trocken ist. Wichtig: Gießt die Wurzeln großzügig, die Erde sollte gut geschwemmt sein - wie nach einem starken Regenschauer. Staunässe ist allerdings zu vermeiden, da die Wurzeln dadurch schnell faulig werden können. Auch ist es ratsam, möglichst kalk- und chlorarmes Wasser zu verwenden. Eine gute Wahl sind pures Regenwasser und abgestandenes Leitungswasser.
Düngen und Schneiden eines Feigenbaums - Tipps zur optimalen Pflege
Zwischen März und September herrscht die Wachstumsphase des Feigenbaums, in der er eine Menge Nährstoffe braucht, um gut gedeihen zu können und damit der Feigenbaum Früchte entwickelt.
Den Feigenbaum düngen
Einmal pro Monat sollte deshalb ein guter Dünger verwendet werden, wie zum Beispiel flüssiger Volldünger, Gemüsedünger oder auch Zitrusdünger. Alternativ dazu können Teichwasser oder Kompost genutzt werden. Vor allem kurz vor der Ausbildung der Früchte ist es ratsam, den Baum lieber einmal zu viel zu düngen als zu wenig. Denn: Erhält er nicht die Nährstoffe, die er braucht, wird die Ernte sehr mager ausfallen.
Nach der Ernte, wenn der Sommer sich dem Ende zuneigt, könnt Ihr die Düngung dann langsam wieder reduzieren. Im Winter darf kein Dünger mehr zugegeben werden - es sei denn, der Baum gedeiht in einem temperierten Wintergarten. Hier dürft Ihr der Pflanze natürlich das ganze Jahr über zusätzliche Nährstoffe zuführen.
Den Feigenbaum schneiden
Es ist kein Muss, den Baum unbedingt schneiden zu müssen, allerdings ist es ratsam, im Frühjahr abgestorbene Teile der Pflanze zu entfernen und ihn etwas in Form zu bringen. Ein radikaler Schnitt ist jedoch keinesfalls nötig, denn dies kann sogar dazu führen, dass sich im selben Jahr keine Früchte mehr ausbilden und Sie ein ganzes Jahr warten müssen, bis die Ernte besser ausfällt. Hier findet Ihr weitere Tipps zum Thema den 'Feigenbaum schneiden'.
Feigenbaum Ronde de Bordeaux - die rötlich-blaue Feige
Feigen Erntezeit und Saison
Die Erntezeit und wann Ihr Feigen essen könnt, hängt ganz von der Sorte und vom Verlauf des Sommers ab. So genannte Two Timer haben schon eine frühe Ernte im Juli, und danach einmal im September oder Oktober. Andere, nur einmal fruchtende Sorten werden auch im Herbst geerntet. Die Feigenernte erfordert Geschwindigkeit: wenn die Feigen in der Sonne reif und weich geworden sind, müssen sie sofort verzehrt werden.

Feigenbaum Gustis Amatrice Casale - sticht mit ihren weissgrünen hellen Früchten heraus
Wenn die Feigenernte ausbleibt - Probleme beim Feigenbaum
Immer wieder gibt es Enttäuschungen beim Feigenbaum, wenn keine Früchte wachsen oder diese nicht reif werden. Meine Erfahrungen zu den typischen Problemen möchte ich euch hier präsentieren:
Feigenbaum Früchte reifen nicht
Regelmäßig kommt es dazu, dass der Feigenbaum zwar Früchte bildet, diese aber vor dem Herbst nicht mehr reifen. Dann bleiben die halbreifen Früchte am Baum und sterben während des Winters ab. Man nennt diese Früchte daher auch -etwas makaber- 'Zombie-Früchte'. Diese Situation hängt in der Regel mit dem Wetter und ggf. mit falschen Schneidemaßnahmen zusammen. Zum Wachsen und Reifen der Feigen braucht der Feigenbaum Sonne und Wärme.
Ist der Sommer dagegen kühl und nass, tut sich der Feigenbaum schwer mit der Zuckerbildung. Vielleicht habt ihr auch eine falsche Sorte erwischt. Bei wenig kälteverträglichen Sorten setzt die Fruchtbildung erst später ein. Manchmal ist das zu spät für eine reichliche Feigenernte. Schließlich kann auch ein Schnitt dafür gesorgt haben, dass Feigen erst spät wachsen. Am vorjährigen Holz wachsen frühe Feigen, am jungen Holz, also den Austrieben des letzten Frühjahrs späte Feigen. Wenn jetzt das vorjährige Holz komplett entfernt wurde, bleiben frühe Feigen aus. Daher sollte beim Feigenbaumschnitt immer ein Teil des vorjährigen Austriebs stehenbleiben.

Der Feigenbaum Gustis Twotimer - dank zwei Ernten pro Jahr trägt diese Feige den Namen Twotimer
Ein Feigenbaum hat viele Blätter aber keine Früchte
Wenn überhaupt keine Feigen wachsen, dann kann es daran liegen, dass der Feigenbaum noch zu klein ist oder insgesamt zu wenig Licht und Wärme bekommt. Auch kann es daran liegen, dass der Feigenbaum aufgrund einer exotischen genetischen Konstellation unfruchtbar ist. Am Besten könnt Ihr dieser Situation entgegen treten, wenn ihr euren Feigenbaum bei einer versierten Baumschule kauft.
Der Feigenbaum verliert unreife Früchte
Als weiteres Problem kann der Verlust unreifer Früchte frustrierend sein. In diesem Fall solltet ihr prüfen, ob die Standortbedingungen eures Feigenbaums ideal sind. Weiter kann es an fehlenden Nährstoffen oder einem überfälligen Umtopfen liegen, dass unreife Feigen abfallen.
Hallo ich hätte eine Frage, ich hab sehr viele Früchte auf meinen Bäumen, jedoch wachsen die nicht. Was mach ich falsch
Vielen Dank
Ulrike Rossmann
Hallo,
in diesem Jahr verzögert sich das Fruchtwachstum und die Reife wegen Trockenheit und Hitze. Wenn es kühler wird, könnte das Fruchtwachstum wieder weitergehen.
Oder tritt Ihr Problem in jedem Jahr auf?
Viele Grüße
Dominik Große Holtforth