Wer seinen eigenen Birkensaft unverfälscht und naturecht probieren will, muss selbst Hand an seine Birken legen. Vielleicht schmecken die ja bei uns ganz anderes als in der Ukraine? Und da wir selber im Frühjahr 2017 vorhaben, unsere fünf grossen Birken auf dem Lubera-Gelände zu melken, habe ich bereits einmal fleissig recherchiert. Und natürlich sind uns Kommentare von allfällig erfahrenen Birkenentsaftern jederzeit willkommen (einfach an umfrage@lubera.com) schicken.
- Es ist wichtig, dass der Baum min. 20 cm im Durchmesser hat: Je älter die Birke, desto gesünder und leckerer ist ihr Saft. Rund 70 Liter Saft voller über den Winter gespeicherten Mineralstoffe und Vitamine rauschen täglich durch den Stamm. Eine Birke produziert über den Frühling ca. 500 Liter Saft, aber bitte, denken Sie daran, dass man von einem grossgewachsenen Baum insgesamt nur allerhöchstens 3 Liter Saft entnehmen darf.
- Nach der Schneeschmelze wird der Stamm im Winkel von 45 Grad (so dass der gebohrte Saftkanal nach unten zeigt) angebohrt, das Röhrchen hineingeschoben und nach einer halben Stunde ist ein Glas gefüllt. Das Loch soll nur etwa 5 cm tief sein und einen Durchmesser von ca. 2 cm haben.
- Es ist ganz wichtig, etwas Baumwachs (wenn Sie im Wald sind, ist auch sauberes Moos dafür geeignet) dabei zu haben, um das Loch hinterher wieder zu verschliessen.
Ich würde jedoch für die sog. Astmethode plädieren. Und sie funktioniert folgendermassen:
- ein Ast wird einfach so abgeschnitten, dass das Ende einen Durchmesser von ca. 0,5 cm hat
- die Spitze wird in einen Behälter gehängt und am Ast angebunden.
Die Astmethode gibt nicht die grossen Mengen, aber für ein Glas täglich reicht es auf alle Fälle.
Der Saft lässt sich pur trinken. Und es gibt nichts Besseres als frischen Saft. Rein und nicht konserviert enthält er reichlich Aminosäuren, Salze, Eiweisse und Spurenelemente wie Kalium, Calcium, Zink, Kupfer, Magnesium, Eisen … Superdrink? Hollywooddrink? Wie dem auch sei: Birkensaft ist auf jeden Fall erfrischend, öko, vegan, frei von Genetik und Gluten.
Und wenn Sie für das ein oder andere kulinarische Experiment aufgeschlossen sind, reiche ich hier noch das Rezept des berühmten slawischen Getränks namens KWAS nach:
5 lt Birkensaft mit dem Saft zweier Zitronen, 25 Gramm Hefe und 20 Gramm Honig gut verrühren.
Die Flüssigkeit in Flaschen mit je zwei bis drei Rosinen füllen und in einem kalten, dunklen Raum stehen lassen. In ein paar Tage ist Kwas fertig. Und bis zu vier Monaten haltbar.
Wie Kwas schmeckt? Nun ja, das müssen Sie schon selber ausprobieren!
Und hier können Sie unsere Videos zum Thema “Birken melken” anschauen: