Heute geht es mir schlecht: Halsschmerzen, Kopfweh, Fieber, wenn auch nur ein bisschen, müde vom Ibuprofen und geschafft vom Antibiotikum. Konzentration und Inspiration gleich Null …Der Lubera Gartenbrief muss jedoch pünktlich raus. Was tun? Ab in den Supermarkt, Zitronen kaufen …
Nun bin ich zurück, mit drei Zitronen im Netz. Und jetzt sitze ich am Computer in einem Zimmer voller Zitronenaroma. Wissen Sie, dass viele japanische Unternehmen in die Klimaanlagen Zitronenessenzen geben, um die Konzentrationsfähigkeiten ihrer Mitarbeiter zu steigern? Ich habe einfach eine Zitrone auf dem Teller ausgepresst. Anbei auch ein Trick: Zitronen geben mehr Saft, wenn man sie vor dem Auspressen auf dem Tisch hin und her rollt.
Weiter geht’s. Aus der zweiten Zitrone presse ich zwei Teelöffel Saft und gebe diesen in ein Glas heisses Wasser (nicht kochend!) – Zitronen besitzen nämlich fiebersenkende Eigenschaften – mal sehen. Ein zweites Glas lauwarmes Wasser vermische ich mit einem Esslöffel Zitronensaft und gurgele fleissig damit, soll bei Halsschmerzen eigentlich helfen habe ich gehört. Der Atem ist jetzt so frisch und duftend, dass ich tatsächlich langsam Lust bekomme, weiter über den Torfabbau, das Moos und die Fruchtbare Erde zu schreiben …
Zehn Minuten später…
Das Moor-Thema ist wirklich interessant, absolut neu für mich, die 16 von Markus im Moor gedrehten Videos sind empirisch und authentisch, aber die Kopfschmerzen, die werden immer stärker. Die zweite Zitrone ist noch “halbvoll”. Rein mit dem Rest des Saftes in den schwarzen Kaffee – schmeckt sogar – die Zitronenschale für ca. 20-30 Minuten auf die Stirn und Schläfen gelegt, die Augen zu…
Halbe Stunde – oder war das eine Stunde – später
Ich habe ein bisschen geschlafen, ich träumte von unendlichen erfolgreich renaturierten Mooren Niedersachsens, ich fühle mich viel besser. Jetzt wird weiter gearbeitet.
…
So, fertig! Feierabend! Ich freue mich auf meine letzte Zitrone und gönne mir etwas Besonderes. Die dritte Zitrone wird geschnitten: die Hälfte für den rechten rauen Ellenbogen und die Hälfte für den linken rauen Ellenbogen. Jetzt wird die Haut wieder schön geschmeidig und glatt gemacht. WOW! Nicht umsonst verwenden die jüdischen Gemeinden seit Jahrhunderten die Zitrus-Früchte als Symbol der Vollkommenheit bei ihren Festen, nicht umsonst.
Die Zitruspflanzen sind toll und gesund und schön und duftend, und ich plädiere dafür, in Europa etwas Ähnliches wie das vietnamesische Neujahrsfest “Tet” einzuführen! Denn an diesem Fest, das als das wichtigste Ereignis des Jahres in Vietnam gilt, wird ein fruchtendes Kumquatbäumchen ins Haus gestellt oder als Geschenk überreicht. Tage vorher kann man auf den Strassen Hunderte von Menschen auf Fahrrädern mit einem dieser Zitrusbäumchen auf dem Gepäckträger vorbeifahren sehen. Märchenhaft! Und wenn es auch mit der Festeinführung nicht klappt, eine schöne Geschenkidee ist ein Zitrusbäumchen allemal.