Die Birne hat von Natur aus den Drang, stark und schnell nach oben zu wachsen. Wenn sie die Wahl hat, fördert sie die oberen Triebe (gesteuert von den Hormonen in der Treibspitze) weit stärker als die weiter unten angesiedelten Triebe. Möchte man also ein kleines Gartenbäumchen erziehen, muss man dieser Tendenz, der sogenannten Apikaldominanz, entgegenwirken, um Wachstum und Früchte auch im unteren Bereich zu erhalten und den Baum nicht in den Himmel wachsen zu lassen. Die wichtigste Massnahme besteht darin, den Mitteltrieb vor allem in den ersten 3-4 Jahren jedes Jahr wieder etwas zurückzunehmen und so den unteren Seitenästen mehr Entwicklungsmöglichkeiten zu geben.
2. Lass den Ästen etwas Zug und Steigung
Bei der Birne steuert die Triebspitze, die am liebsten weit oberhalb des Astansatzes stehen will (Apikaldominanz), das Wachstum. Je weiter oben sie steht, desto mehr wächst sie. Umgekehrt stellt sie das Wachstum weitgehend ein, wenn sie sich nur auf der gleichen Höhe oder sogar unterhalb des Astansatzes befindet. Gerade beim unteren Astkranz muss also dafür gesorgt werden, dass die Äste in den ersten Jahren etwas Zug haben, um sich gesund weiterzuentwickeln. Dazu dürfen sie nicht ganz auf die Waagrechte heruntergebunden werden, sondern sollten einen Winkel von ca. 30° oder auch etwas mehr zur Waagrechte bilden.
3. Schneide nie alles weg, lass immer etwas stehen, es wird irgendwann Früchte tragen
Die Birne hat die Fähigkeit, an ihren Ästen fast überall Fruchtholz zu bilden. Wenn man also die Seitenäschen der Hauptäste beschneidet oder sognannte Wasserschosse entfernt, sollte man diese nie bis auf den Astring zurückschneiden, sondern immer einen Teiltrieb von 15-20cm stehen lassen. Nach zwei bis drei Jahren, vielleicht erst nach zwei- oder dreimaligem Rückschnitt entsteht dann daraus Fruchtholz, das später über Jahre eine reiche Ernte hervorbringen kann.
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Pflanzschnitt bei Birnen, Quitten und Nashi
Und HIER ist noch eine kleine Lubera-Kulturanleitung.