Meinen Sie nicht auch, dass ich den Titel genaugenommen gerade falschherum formuliert habe? Normalerweise landen nämlich Gemüse und Pflanzen aus dem Garten in der Küche – und nicht umgekehrt.
Nicht so aber bei der Süsskartoffel, lat. Ipomea batatas: In der Küche nämlich ist sie längst schon angekommen. Ist man bei einer wohlorientierten Köchin oder bei einem modern-kreativen Koch eingeladen, wird auch der nicht oder wenig kochende Gärtner schon Süsskartoffeln angetroffen haben. Seit einigen Jahren sind sie auch regelmässig in den Supermärkten zu finden und immer mehr Rezepte und Kochbücher nehmen Bezug auf sie.
Aber im Garten? Ipomea ist zwar als kletternde Zierpflanze bekannt geworden, aber als Erdfrucht wird sie noch kaum angebaut. Das hängt auch damit zusammen, dass die früheren Sorten eine viel zu lange Vegetationsperiode benötigten und so bei uns kaum angebaut werden konnten. Dennoch ist die Süsskartoffel heute die drittwichtigste Knollenfrucht, wird vor allem in Asien und Afrika angebaut, erfreut sich aber auch in den USA und in Südamerika, wo sie herstammt, wachsender Beliebtheit.
Bei den neuen Sorten Burgundy, Murasaki und Bonita ist jetzt aber die Vegetationsdauer auf +-130 Tage reduziert worden und der Anbau kann auch in unserem Klima problemlos erfolgen.
Womit dann die gewohnte Reihenfolge und Prioritätenordnung wiederhergestellt wäre: der Garten versorgt jetzt wieder die Küche – und nicht umgekehrt.
Die Pflanzen sind übrigens jetzt, in der 2. Maiwoche, schon viel grösser als im Video, das vor einem Monat gedreht wurde!