Meine erste Begegnung mit Süsskartoffeln (Ipomoea batatas) war vor Jahren im Gartencenter. Ich habe sie als Blattschmuckpflanze zu meinen Sommerblühern am Fenster ausgesucht. Im Herbst war ich dann ziemlich erstaunt, grosse Batate-Knollen in der Erde zu finden.
Seither koche ich immer mal wieder etwas aus Süsskartoffeln, muss aber zugeben, dass ich mich nie näher mit ihrem Anbau beschäftigt habe. Meistens ziehe ich Sie wegen der herzförmigen Blätter irgendwo am Fensterbrett und behandle sie wie meine Sommerblüher.
Die Pflanzzeit der Süsskartoffeln beginnt irgendwann im späten Frühling. Nachdem bei Lubera schon einige Jahre lang der Anbau von Süsskartoffeln getestet worden ist, kann man ab Anfang Mai sogar Jungpflanzen im 1.3L Topf kaufen. Damit ist ein guter Kulturstart sichergestellt – was die Grundlage einer reichen Ernte ist.
Wenn wir sie wie Dahlien behandeln und die Knollen überwintert haben, können Sie sie auch selber schon im Januar vortreiben. Die Pflanzen vertragen keine Kälte und brauchen mindestens 10 Grad um draussen überleben zu können.
Eine Süsskartoffel in einen Blumentopf legen, mit etwas Erde bedecken. Ganz leicht wässern und warten. Schon bald erscheinen Wurzeln und die ersten Triebe. Ins Freie dürfen die Süsskartoffeln erst nach den Eisheiligen. Auch darum erscheint mir ein Anbau im grossen Topf (mind. 30 l) praktischer.
Falls die Süsskartoffel aber ins Beet soll, so empfiehlt sich ein Abstand von ca. 40-60 cm. damit die Knollen genug Platz haben, sich zu verbreiten.
An die Erde haben die dankbaren Pflanzen keine speziellen Ansprüche. Das Substrat sollte durchlässig sein und keine Staunässe bilden können.
Trotzdem brauchen die Knollen zum Wachsen regelmässige Wassergaben um reichlich Töchter bilden zu können. Ein Standort an der Sonne trägt nochmals zum Wachstum bei.
Vom Wuchs her ist die Süsskartoffel eigentlich eine Kletterpflanze. Mit einem Gerüst kann sie also gut eine hässliche Wand bewuchern. Die Triebe können aber auch aus einer Ampelpflanze oder eben gemischt mit den Sommerblumen aus einem grossen Topf hängen.
Geerntet werden die Knollen ab September. Die Blätter der Süsskartoffeln werden gelblich und braun. Sie zeigen uns damit an, dass die Knollen nun bereit sind.
Die Ernte aus dem Topf ist kinderleicht. Na ja bis auf das Heben des Topfes, da habe ich mir fast einen Bruch geholt. Also vielleicht besser zu zweit anheben.
Den Topf habe ich einfach in eine leere Schubkarre gekippt und meine Knollen herausgelesen. Nun können sie gelagert werden. Im Lubera Magazin Nacherntebehandlung und Lagerung der Süsskartoffeln sowie in den Videos
Führung mit Markus Kobelt: Die Süsskartoffel auf Schloss Ippenburg
finden Sie eine detaillierte Anleitung, wie diese Gartenschätze am besten über den Winter kommen.
Meistens hält die Ernte bei uns nicht so lange, dass ich mir Gedanken über eine längere Lagerung machen muss. Ich lege sie Knollen einfach ins Gemüsefach und schon bald sind alle Verarbeitet. Zum Beispiel zu den feinen Süsskartoffel-Cookies, die ich im letzten Gartenbrief vorstellen durfte.
Viel Spass bei der Ernte oder beim planen vom Süsskartoffel-Anbau im kommenden Jahr.
PS: Meine Knollen sind so mager geblieben, weil ich das ganze Jahr nie gegossen habe. Ich habe den Topf ausser Sicht gestellt und schlicht vergessen ?